Internationale Fachtagung
Qualifizierung von Roma und Sinti zu Mediator(inn)en in Schule, Beruf und sozialer Arbeit
21. und 22. Oktober


   
Equal-Gemeinschaftsinitiative

Roma-Rad
 
   

Gemeinschaftsinitiative EQUAL

Roma und SintiMit der aus dem Europäischen Sozialfonds kofinanzierten Gemeinschaftsinitiative EQUAL werden innovative Methoden der Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt erprobt. Im Vordergrund stehen dabei die Verfolgung integrierter Handlungsansätze in regional und thematisch orientierten Projektverbünden, die transnationale Zusammenarbeit und die Übertragung erfolgreicher Innovationen in die Trägerlandschaft hinein, aber auch in Politik und Verwaltung. EQUAL bezieht sich auf die Förderthemen der europäischen Beschäftigungsstrategie - Beschäftigungsfähigkeit, Unternehmergeist, Anpassungsfähigkeit und Chancengleichheit von Männern und Frauen und fördert zusätzlich die Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern.

In der sektoralen EQUAL-Entwicklungspartnerschaft "Roma und Sinti durch Selbstorganisation zu Beschäftigung und Existenzsicherung" kooperieren seit Anfang des Jahres 2003 zwölf Projektpartner– unter anderem die RAA Berlin, die AW-AG Aachen, der Förderverein Roma Frankfurt/Main und die Freudenberg Stiftung Weinheim - miteinander. Mit der aktiven Beteiligung der Roma und der Sinte vor Ort werden unter Einbindung verschiedener regionaler Netzwerke neue Ansätze für die berufliche Orientierung und Qualifizierung von Roma und Sinti entwickelt und erprobt.

Eines der Innovationsvorhaben ist die Qualifizierung von Roma und Sinti als Mediatoren für Schule, Beruf und soziale Arbeit. Mit dieser Qualifizierung entsteht ein Berufsbild, das interkulturelle Kompetenz als persönliche Ressource würdigt und Chancen zur Integration in den Arbeitsmarkt eröffnet.
 

Roma und Sinti als Mediatoren in der Schule

Immer wieder berichten Lehrerinnen und Lehrer davon, wie schwierig es ist, Roma- und Sintekinder zu unterrichten, insbesondere dann, wenn diese in sozial benachteiligten Familien leben oder die Eltern als Flüchtlinge ohne Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis auf den Bezug von reduzierten Sozialleistungen angewiesen sind. Roma und Sinti selbst erleben die Schule als einen Ort, an dem ihre alltagsbestimmenden kulturellen Werte und ihre Geschichte mit dem Erleben von Verfolgung, Flucht, Migration und Diskriminierung keine angemessene Resonanz finden.
In der Folge kann es zu erheblichen Kommunikationsproblemen und zu Rückzugstrategien kommen, die sich in Ressentiments und Schuldzuweisungen auf der einen, in Schulabbruch und Schulverweigerung auf der anderen Seite manifestieren.
Eine Erfolg versprechende Reaktion darauf sind Modelle, in denen Roma und Sinti als Schulhelfer und -mediatoren zwischen Lehrerinnen und Lehrern, Eltern, Schülerinnen und Schülern vermitteln. In ihr beratendes Handeln fließen eigene authentische Lebenserfahrungen wie auch breites Wissen über familiäre, schulische und berufsvorbereitende Bildungskontexte ein.
Besonders herausfordernd ist es in diesem Zusammenhang nicht nur, ad äquate, stark praxisnahe Qualifizierungsgänge für Schulhelfer und -mediatoren zu konzipieren, die das Bildungsverständnis von Roma und Sinti als Chance begreifen, sondern auch, die Institution Schule auf ein solches professionelles Aufgabenfeld vorzubereiten. Die Tätigkeit von Schulhelfern und -mediatoren stellt dabei auch die Frage nach schulischer Förderung insgesamt und nach einer Schulentwicklung, die auf Integration, nicht auf Segregation setzt.
 

Gegenstand der Konferenz

ist:

  • die Präsentation von gelungenen Ansätzen im neuen Berufsfeld Schulmediation,
  • die Reflexion der Ergebnisse vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen,
  • der Austausch von Erfahrungen und Konzepten mit anderen Regionen,
  • die Entwicklung strategischer Partnerschaften in und im Umfeld von Familie, Schule, Beruf und beruflicher Qualifizierung.

Ziel der Konferenz

ist die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen an:

  • Träger der beruflichen Orientierung und Qualifizierung,
  • Träger sozialer Hilfs- und Sicherungssysteme,
  • Träger der Arbeitsberatung und Arbeitsmarkförderung,
  • Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe.


Konferenz-Programm
Anmeldung

Gefördert durch: Europäische Union - Europäischer Sozialfonds Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit RAA-Berlin Förderverein Roma e.V. AW-AG BLK-Modellprogramm "Demokratie lernen & leben" BLK
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Die Tagung wird vorbereitet in Kooperation mit dem Berliner Vorhaben im BLK-Modellprogramm "Demokratie lernen & leben"